Nautik und Informationen für Bootsbesitzer in Istrien
Das glasklare Wasser der Adria übt schon seit jeher einen ganz besonderen Zauber auf zahllose Sommerfrischler und Strandurlauber aus. Doch noch schöner und mit dem Gefühl beinahe grenzenloser Freiheit erleben Sie das Meer vor der Halbinsel Istrien mit den Planken des eigenen Bootes unter den Füßen. Für Nautiker ist die istrische Küste ein Paradies, in dem auch einige wichtige Regeln zu beachten sind.
Bootsfreunde kennen nichts Schöneres, als über die Wogen des Mittelmeers zu gleiten und sich dabei die frische Meeresbrise um die Nase wehen zu lassen. Sollten auch Sie zu den freiheitsliebenden Menschen zählen, die sowohl den Sonnenaufgang als auch das Versinken des Himmelsgestirns im Meer am liebsten vom Bootsdeck aus mitverfolgen, dann empfehlen wir Ihnen, die Leinen zu lösen und mit voller Motor- oder Windkraft voraus gen Istrien zu fahren.
Bevor die Seefahrt lustig wird – Regeln für die Ankunft
Als Bootseigner ist der Besitz eines gültigen Bootsführerscheins für Sie natürlich selbstverständlich. Sollten Sie es jedoch vorziehen, einem gecharterten Skipper das Steuer Ihres Schiffs zu überlassen, entfällt diese Bedingung und Sie dürfen es sich ganz entspannt an Deck im Liegestuhl bequem machen.
Sie können Ihr Boot oder Schiff auf dem Land- oder Seeweg nach Istrien bringen. Darf man der Statistik Glauben schenken, wird der Großteil der Boote über Land an die Adria gebracht. Ob Sie Ihr Boot nun auf dem Hänger, hoch oben auf dem Autodach oder im Lkw nach Istrien transportieren – es muss an der Grenze ausdrücklich deklariert, also mündlich angemeldet werden.
Falls eine Spedition den Transport Ihres Bootes oder Ihrer Jacht für Sie übernimmt, ist es ratsam, vorab die entsprechende Marina oder den Sporthafen zu kontaktieren, um die erforderlichen Einfuhr- und Zollpapiere zu erhalten. Diese Formalitäten werden in der Regel von den Transportunternehmen erledigt, doch kann es nicht schaden, sich selbst darüber zu informieren.
Nachdem Sie und Ihr Boot am Zielhafen angekommen sind, müssen Sie die Anmeldung im Hafenzollamt für den internationalen Verkehr vornehmen und eine See-Vignette für Kroatien erwerben. Die Vignette ist ein Jahr ab Ausstellungsdatum gültig; ihre Gebühren richten sich nach der Länge des Boots. Dann müssen Sie die Aufenthaltsgebühr für den jeweiligen Hafen oder die Marina entsprechend der Dauer Ihrer Liegezeit entrichten. Schließlich müssen Sie die Crewliste abgeben, auf der alle ausländischen Staatsbürger aufgeführt sein müssen, die sich auf dem Schiff befinden, was auch für mitreisende Passagiere gilt. Kinder unter zwölf Jahre sind von dieser Meldepflicht ausgenommen.
Sind Sie jedoch ein in der Wolle gefärbter Seebär und wollen Ihre Fahrt nach Istrien von Anfang an mit dem Schiff antreten, dann gelten folgende Bestimmungen für die Einreise:
Sobald Sie kroatische Gewässer erreicht haben, müssen Sie unverzüglich den nächsten Hafen anlaufen, um die Grenzformalitäten zu erledigen. Hierzu zählen die allgemeine Grenzkontrolle sowie der Erwerb besagter See-Vignette. Die Crewliste ist einzureichen, ebenso sind die Passagiere anzumelden. Gleiches gilt für die Aufenthaltsgebühren in den Häfen, die Sie während Ihrer Reise anzulaufen gedenken.
Da auch der schönste Urlaub irgendwann sein unerbittliches Ende nehmen wird, möchten wir Sie schon an dieser Stelle auf die Formalitäten der Ausreise auf dem Seeweg hinweisen. Sie, Ihre Mitreisenden und das Boot müssen sich erneut einer Grenzkontrolle unterziehen und die Liste von Crew und Passagieren im Hafenamt beglaubigen lassen. Sobald die Ausreiseformalitäten abgeschlossen sind, müssen Sie die kroatischen Gewässer auf kürzestem Seeweg verlassen.
Endlich angekommen – Häfen und Marinas in Istrien
Es ist ein allgemein bekanntes Geheimnis, dass die kroatische Küste – und damit auch die von Istrien – für Bootsbesitzer immer beliebter wird. Der Nautiksport boomt wie noch nie zuvor, und Jahr für Jahr werden die Sporthäfen und Marinas erweitert und ausgebaut. Zehntausende Boote und Schiffe ankern in kroatischen Gewässern und beanspruchen ständig mehr Liegeplätze entlang der Küste und rund um die zahlreichen Inseln.
Sichere, vor rauen Winden und peitschenden Wellen geschützte Häfen sind angenehme Liegeplätze und demzufolge sehr begehrt. Doch Sicherheit allein genügt längst nicht mehr, denn der Trend beim Nautiksport und allgemein bei Bootsbesitzern geht eindeutig in Richtung Komfort und Service. Dies alles bieten die gut ausgestatteten Marinas entlang der istrischen Küste, die ihren Gästen praktisch alle Seemannswünsche von den Augen ablesen.
Sie haben die Wahl zwischen großen Marinas mit bis zu 400 Liegeplätzen oder kleineren Jachthäfen, die 100 oder 200 Booten Platz bieten. Je nach Größe und Ausstattung verfügen die Marinas über Kräne von fünf bis zwölf Tonnen Hebeleistung, was sie auch für größere Schiffe sehr interessant macht. Strom- und Wasseranschlüsse, Sanitäranlagen und ein mehr oder minder reiches gastronomisches Angebot zählen mittlerweile zur Standardausstattung der istrischen Marinas. Viele Marinas und Jachthäfen verfügen auch über Sportanlagen, Spielplätze, eigene Badestrände und Unterhaltungsmöglichkeiten aller Art. Werkstätten, Notfallambulanzen, Supermärkte oder kleinere Einkaufsmöglichkeiten sowie Tankstellen zählen ebenfalls zu den Serviceleistungen vieler Bootsanlagen. Die Marina Parentium bei Porec lockt ihre Gäste sogar mit einem eigenen Casino allabendlich an die Spieltische.
Da Wasser bekanntlich keine Balken hat, wird auch das Thema Sicherheit beim Bootssport sehr groß geschrieben. Selbst der geübteste Skipper kann bei widrigen Bedingungen in Seenot geraten und bedarf der Hilfe des Such- und Seenotrettungsdienstes. Dieser rekrutiert sich aus verschiedenen Subrettungsdiensten, die in allen größeren Häfen Kroatiens vertreten sind. Darunter auch die Küstenwache und alle Seerettungsdienste und –einheiten, die Kroatien zu Wasser, auf dem Land und in der Luft zu bieten hat.
Es ist ratsam, sich über die kostenlosen Telefonnummern des Such- und Seenotrettungsdienstes zu informieren und sich auch über die Frequenzen und Kanäle für Seenotfälle kundig zu machen. Wenn Sie für Ihre Bootstour durch istrische Gewässer eine Bootscrew mit Kapitän angeheuert haben, wird eine solche Vorsichtsmaßnahme Ihrerseits überflüssig sein. Doch sollten Sie allein auf hoher See kreuzen wollen, sollten Sie für den Fall der Fälle gerüstet sein.
Soviel zu dem, was Sie als Skipper nach Möglichkeit beachten sollten. Jetzt ist es aber höchste Zeit in See zu stechen und die Küste Istriens zu umrunden. Vergessen Sie dabei nicht, den kleinen vorgelagerten Inseln entlang der Westküste einen Besuch abzustatten, um dort in aller Ruhe und völlig ungestört zu schwimmen oder ein Sonnenbad zu genießen. An der Ostküste wäre die Insel Cres ein lohnendes Ausflugsziel – doch Sie sind der Kapitän und bestimmen den Kurs der Reise.
Genießen Sie Ihren Törn und freuen Sie sich schon jetzt auf unseren Überblick auf das, was Istrien in Sachen Kunst und Kultur zu bieten hat.
Weitere Informationen finden Sie hier:
Kroatische Tourismuszentrale – Nautik
Der Artikel Entdecke Istrien 28-30: Nautik und Informationen für Bootsbesitzer von Agnes Plutta erschien zuerst auf dem ADRIALIN Blog: Kroatien Blog | Urlaub in Kroatien mit ADRIALIN.